In einer anderen Untersuchung wurde eine Verminderung der Campylobacterinfektionen von 100 % in der Kontrollgruppe auf 40 % bei Broilern, die Bacillus subtilis vom 34. bis 56. Tag erhielten, und auf 16 % beobachtet, wenn Bacillus subtilis vom 17. bis 56. Tag zugeführt wurde. Auch hier wurde nicht nur die Zahl der infizierten Vögel reduziert, sondern auch eine signifikant niedrigere Konzentration an Campylobacter in den Fäzes der infizierten Vögel gefunden.
Weitere Studien berichteten nach Einsatz von Bacillus subtilis von einer verringerten pathogenen Belastung des Schlachtkörpers von Masthähnchen mit Salmonellen und Clostridien oder mit Salmonellen und Campylobacter.
Gut verträglich mit anderen Futterkomponenten
Wie schon eingangs kurz beschrieben, ist für den praktischen Einsatz die Verträglichkeit mit anderen Futterkomponenten wie beispielsweise organischen Säuren, Kokzidiostatika und therapeutischen Antibiotika, aber auch die Stabilität bei Hitzebehandlung von Bedeutung. Sporenbildende Probiotika wie Bacillus subtilis liegen in einer inaktiven, stabilen Form vor und keimen nur unter optimalen Konditionen aus. Dieser Vorteil gegenüber nicht sporenbildenden Probiotika spiegelt sich in verschiedenen Untersuchungsergebnissen zum Einfluss von Hitzeeinwirkung und Pelletierung bei Temperaturen von bis zu 90 °C und auch unter Expanderbedingungen von bis zu 105 °C wider. Die Verträglichkeit von Bacillus subtilis C-3102 mit Kokzidiostatika, therapeutischen Antibiotika und organischen Säuren wurde ebenfalls in wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt.
Es bestehen aber auch zwischen verschiedenen Bacillus spp. Unterschiedlich starke Wirkungen gegen einzelne pathogene Keime. Diese können durch Anwendung einfacher Laborplattentests sichtbar gemacht werden, indem die Größe der ausgebildeten Hemmhöfe, z. B. gegen Clostridien, gemessen wird (Abbildung 2). In einem solch einfachen Test konnte gezeigt werden, dass Bacillus subtilis gegenüber Bacillus cereus und Bacillus licheniformis eine deutlich stärkere keimhemmende Wirkung gegen Clostridium perfringens hat.